Portrait von Lonnie Holley Lonnie Holley (c) Lonnie Holley / Enjoy Jazz
Festival

Lonnie Holley with Mourning [A] BLKstar

Außenseitermusik mit existenzieller Tiefe und Radikalität

  • Di. 31. Oktober 2023 | 20:00 Uhr
  • Ort: Kulturzentrum dasHaus - Saal
  • Eintritt: VVK: ab 24 Euro (zzgl. Gebühren) / AK: 28 Euro
  • Veranstalter: Enjoy Jazz
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Lonnie Holleys Musik mag nur im weitesten Sinne Jazz sein - mitreißend sind die Werke des 73-jährigen allemal.

Wo die Wahrheit endet, fängt noch lange nicht die Lüge an - es gibt jene Übergangszonen, in denen Mythen entstehen, etwas, das größer ist als eine brav nacherzählte Geschichte oder ein akkurater Lebenslauf. Liest man sich die kursierenden biographischen Abrisse zu Lonnie Holley durch, dann ist man wohl nicht so weit von Mythenbildung entfernt: 1950 in Birmingham, Alabama, als siebtes von siebenundzwanzig Kindern geboren, habe ihn eine tingelnde Burlesque-Tänzerin gestohlen und aufgezogen. Als er vier war, sei er gegen eine Flasche Whiskey eingetauscht worden, später bei diversen Pflegeeltern gelandet, von einem Auto angefahren und für tot erklärt worden. In einer Jugendstrafanstalt soll er gewesen sein, und schon als Kind alle möglichen Jobs gemacht haben - vom Baumwollpflücker bis zum Totengräber. Als er für zwei Kinder seiner Schwester, die bei einem Brand ums Leben kamen, Grabsteine gestaltete, fing sein zweites Leben an - als Bildender Künstler. Seit den frühen 80er Jahren schafft er Skulpturen aus Abfall und gefundenen Materialien. Er zeichnet, malt, fotografiert, performt. Seine Werke sind in renommierten Museen ausgestellt. Mit der gleichen unbändigen, improvisatorischen, eklektizistischen, naiven, weitschweifenden Energie macht er auch Musik. Erst seit 2012 veröffentlicht er Alben, bei denen die Kompassnadel des Kritikers ganz schön wild zu zittern beginnt: Klingt da Sun Ra an oder Gil Scott-Heron, Tom Waits oder die Last Poets, Lou Reed oder Stevie Wonder, oder alle zusammen? Kann man ihm über seine Kollaborationspartner Deerhunter, Bill Callahan, Jenny Hval oder the War on Drugs auf die Spur kommen, oder ist das nicht alles viel zu disparat? Holley ist kein Chamäleon. Er arbeitet halt mit dem, was er vorfindet. Und erschafft dabei eine Außenseitermusik mit existenzieller Tiefe und Radikalität. "I Woke Up in a Fucked-Up America" heißt eines seiner Stücke, die unberechenbar sind und bei jedem Auftritt neu klingen. In diesem Sinne ist das Jazz, weil Holleys Musik von spontanen Ideen und Eingebungen lebt; Jazz allerdings in einem sehr weiten Sinn. Auf jeden Fall mitreißend!

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