Thrash Attack

Die Metalheads haben wieder dasHaus im Griff. Genauer gesagt, den Dôme, und zwar am 6. April 2024.

Jedes Jahr gibt es mindestens ein Stelldichein der hiesigen Szeneveteranen, seit der leider viel zu früh verstorbene Kopf von Sensles, einer Thrash Metal Band aus Deidesheim die Reihe vor 5 Jahren gestartet hat. Das Konzept ist denkbar einfach, drei oder vier Bands aus der Gegend, viel Spaß und ein ausreichender Getränkevorrat sorgen für Stimmung und man trifft Leute wieder, die man nicht mehr gesehen hat, seit das Climax die Pforten dichtgemacht hat.

Dieses Mal läuft das ganze unter dem Motto Thrash Attack, denn ex-Sensles Bassist Andreas „Gö“ Görgen hat nach dem Ende von Sensles mit Megalive die einzige Megadeth Tribute Band Deutschlands aus der Taufe gehoben. Im Gegensatz zum kontroversen Frontmann der amerikanischen Thrasher sind die vier Megalivemusiker live Megamusiker und dazu ausgesprochen sympathische Zeitgenossen. Davor werden mit Warfield Vertreter der jüngeren Generation des Old-School Thrash die Bühne zerlegen. “Reign in Blood“ von Slayer und „Extreme Aggression“ von Kreator kommen unweigerlich in den Sinn, wenn man sich ihr Debut „Wrecking Command“ anhört. Die Großtaten der Thrash-Heroen sind zwar 10 Jahre älter als Musiker des Kaiserslauterer Abrisskommandos, aber in Höchstgeschwindigkeit Kleinholz machen bringt Spaß für alle Generationen.

Hell Patröl aus Heidelberg waren bereits bei der ersten Ausgabe noch mit Sensles dabei und sind sozusagen Gründungsmitglieder der Reihe. Mittlerweile mit einem kompletten Album im Gepäck machen die Speed Metal-Freaks um Freibeuter Flobo und Domaniac Sticher keine Gefangenen auf ihrer Mission für mehr Geschwindigkeit in der Musik. Wer Helloween mochte, als die Hambuger Kürbisköpfe noch Haare hatten, wird bei den Kurpfälzern ordentlich bedient. Spitfire aus Nordbaden sind neu dabei, aber das Trio geht ähnlich dynamisch zu Werke wie die von Zwölfzylindermotoren angetriebenen Jagdmaschinen der Royal Air Force anno dunnemals. Gelegentlich wird mal etwas Gas weggenommen wie bei der neuen Single The Nightmare bei der Francis Tobolsky von Wucan die Gastvocals im akustischen Mittelteil übernommen hat. Meistens regiert aber bei dem Trio der Mähnenpropeller.

Die legendären Metal Meetings des Heavy Metal-Fanclubs Warriors of Steel vom Anfang der 2000er Jahre sind zwar längst Geschichte, aber die Szene in und um Ludwigshafen lebt noch und wenn auch bei vielen der Veteranen das Headbanging mangels Haaren ausfallen muss, steht trotzdem noch eine jüngere Generation bereit, die noch nicht ergrauten Locken fliegen zu lassen, bei der Thrash Attack am 6 April im Dome in Ludwigshafen im Kulturzentrum dasHaus.